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Bauernbund-Bezirksobmann Leopold Keferböck und Bezirksbäuerin Ing. Margit Ziegelbäck hatten am Donnerstag, 14. Juli zu einer Informationsveranstaltung in den Saal der Bezirksbauernkammer Wels eingeladen.

Information und Diskussion ist zentral

Rund 150 Bäuerinnen und Bauern, vor allem schweinehaltende Betriebe aus dem Bezirk Wels und darüber hinaus, folgten der Einladung. Sie informierten sich zunächst über die Gesetzgebung und -werdung, Tierwohl sowie Haltungsstandards. Darüberhinaus diskutierten sie mit den Referenten, Bauernbund-Präsident Abg. z. NR DI. Georg Strasser (Obmann des Landwirtschaftsausschusses), Abg. z. NR Bgm. Ing. Klaus Lindinger und dem Leiter der Beratungsstelle für Schweineproduktion, VLV-Ferkelring GF DI. Johann Stinglmayr, über das neue „Tierwohlpaket“ und die konkreten Beschlüsse des Nationalrates.

Politischer Kompromiss

In den einleitenden Worten von Bauernbund-Bezirksobmann BBKO Leopold Keferböck und Bezirksbäuerin Ing. Margit Ziegelbäck, die die Veranstaltung moderierte, wurde der erzielte „politische Kompromiss“ bereits konkret angesprochen. Was auf der einen Seite wesentliche Verbesserungen für die Tierhaltung in Österreich bringt, verursacht auf der Anderen enorme Kosten bei Investitionen und Anpassungen an die gesetzlichen Normen, früher oder später!

Bauernbund Bezirksobmann BBKO Leopold Keferböck, Bezirksbäuerin Ing. Margit Ziegelbäck, BB-Präsident Abg. z. NR DI. Georg Strasser, VLV-Ferkelring GF DI. Johann Stinglmayr, Abg. z. NR Bgm. Ing. Klaus Lindinger BSc.

Wer kann und will sich das leisten?

Vor allem die Sorge der Bäuerinnen und Bauern im Sinne von „Wer kann/will sich das leisten?“, einerseits die Investitionen, andererseits den höheren Produktpreis, der unweigerlich bei der Produktion unter weltweit höchsten Auflagen verursacht werden wird, wird Bäuerinnen und Bauern, aber auch für den Konsumenten zur echten Herausforderung.

„Spätestens beim Einkauf werden die Konsumenten dann wie bisher schon entscheiden, ob sie Produkte mit dem höchsten Tierwohl-Standard aus Österreich zu höheren Preisen oder zu importierten Produkten oder „verschleierten Marken“ zu wesentlich niederen Tierwohlstandards greifen werden, die nicht immer gleich als solche erkennbar sind.“, aus Sicht der Bäuerinnen und Bauern zu spät für die Investitions- & Planungsentscheidung für einen Um-, Zu- oder Neubau, sind Keferböck und Ziegelbäck überzeugt.

Präsident DI Georg Strasser und die Referenten waren auch nach dem offiziellen Teil intensiv im Gespräch mit den Bauern.

Planungssicherheit durch Investitionsschutz

Dass die Sorge um Planungssicherheit nicht unberechtigt ist, zeigte die durchaus intensive Diskussion der Bäuerinnen und Bauern mit den Referenten des Abends. „Wird sich das auch rechnen in Zukunft?“ – Strasser, Lindinger und Stinglmayr sind aber überzeugt davon, dass der erzielte Kompromiss, mit den gefassten Beschlüssen im Nationalrat jedenfalls langfristig eine bessere Absicherung der heimischen Produktion und der Selbstversorgung in Österreich bringen wird und davon auch die Konsumenten profitieren werden, sofern man sie vom „nachhaltigem Einkaufen“ besser überzeugen kann als bisher.

„Appelle an die Konsumenten alleine, bewusst zur heimischen Ware zu greifen, werden dabei aber nicht ausreichen. Den Themen Kommunikation, Aufklärungsarbeit in den Schulen und Bildungsbereichen sowie verbesserte Kennzeichnung, vor allem von Importwaren mit wesentlich niedrigeren Tierwohlstandards, müssen wir uns in allen uns zur Verfügung stehenden Diskussions- und Entscheidungsgremien, und das auf allen Ebenen, auch selbst annehmen, damit unsere Betriebe auch zukünftig, am besten vor Ort, Einkommen erwirtschaften können. Jeder Einzelne, Anwesende miteingeschlossen, ist dazu aufgefordert und eingeladen!“, so der einhellige Tenor.

Referenten und Veranstalter des Infoabends

„Jammern oder Jubeln ist beiderseits nicht angesagt und hilft uns in der Thematik nicht weiter! Wir müssen die Zusammenarbeit der Bäuerinnen und Bauern mit den Verbänden, der Politik, den Verarbeitern, dem Handel, den Kontrollorganen und vor allem mit den Konsumenten intensivieren um gemeinsam einen allseits machbaren, aber auch fairen Weg des Miteinanders langfristig abzusichern.“