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Diskussion des Grünen Berichts 2020 im Landwirtschaftsausschuss

Im Grünen Bericht 2020, der im Landwirtschaftsausschuss diskutiert wurde, stellt sich die Einkommensentwicklung bei den Bäuerinnen und Bauern im Jahr 2019 einigermaßen stabil dar. Die hohen Einkommensverluste aus den Jahren 2016 und 2017 konnten jedoch nicht wettgemacht werden. Stabile Einkommen bedeuten für Klaus Lindinger aber noch lange keine Entwarnung.

„Die Produktions- und Absatzmöglichkeiten unserer Landwirte im vergangenen Jahr waren aufgrund von Corona und den Lockdowns schwierig bis dramatisch“, warnt Lindinger daher davor, sich von den Zahlen und Entwicklungen des Jahres 2019 beeindrucken zu lassen.

„Was wir dringend brauchen, ist Planbarkeit und Stabilität der Rahmenbedingungen vor allem in der Gemeinsamen Agrarpolitik. Denn mehr als die Hälfte der finanziellen Mittel, die in Österreich für eine funktionierende Landwirtschaft sorgen, kommen von der EU!“

Klaus Lindinger

Zahlreiche Pakete zur Abfederung der Absatzrückgänge

Die Bundesregierung und insbesondere Landwirtschaftsministerin Köstinger hat im Corona-Jahr 2020 zahlreiche Pakete zur Unterstützung der durch Absatzrückgänge gebeutelten bäuerlichen Betriebe im Land geschnürt. „Das war gut und wichtig, dennoch geht es nun auch darum, für die kommenden Jahre den Bäuerinnen und Bauern Perspektiven und Planbarkeit zu bieten. Dafür braucht es Maßnahmen in der neuen GAP-Periode von 2023 bis 2027, die in der Praxis umsetzbar sind und ein Einkommen zum Auskommen ermöglichen“, erinnert Lindinger an das umfassende Forderungspapier der Österreichischen Jungbauern an die GAP-Verhandlungspartner.

Klaus Lindinger macht bei der Diskussion des Grünen Berichts im Landwirtschaftsausschuss die Positionen der Jungbauernschaft deutlich. (Foto: Bauernbund)

Keine Schlechterstellung bei Existenzgründung

Knapp ein Viertel der heimischen Höfe werden von Jungbauern bewirtschaftet. „Wir Junglandwirte wollen unsere Betriebe weiterführen, nicht nur um zu überleben, sondern auch um die Menschen mit lebensnotwendigen bäuerlichen Produkten zu versorgen. Wir sehen das nicht nur als Beruf sondern auch als zukunftsweisende Berufung im Sinne von Nachhaltigkeit und Lebensqualität“, betont Lindinger.

Nationaler GAP-Strategieplan mit Jungbauern-Positionen

In einem umfangreichen Diskussionsprozess wird nun ein nationaler GAP-Strategieplan erarbeitet, der auch die Positionen der Jungbauern berücksichtigen soll. Ein besonderes Anliegen ist Lindinger die Unterstützung der Jungbäuerinnen und Jungbauern bei der Hofübernahme. Die Existenzgründungsbeihilfe stellt in diesem Zusammenhang einen besonderen Faktor dar.

„Es darf auf keinen Fall zu Kürzungen bzw. zu einer Schlechterstellung von Junglandwirten kommen“, fordert Lindinger die Beibehaltung der Top up für die Direktzahlung  in ihrer bisherigen Höhe. „Das muss auch so in die nationale GAP-Strategie einfließen“, verweist der ÖVP-Abgeordnete an entsprechende Vereinbarungen im Regierungsprogramm.

Klaus Lindinger