Seite wählen

Bäuerliche Interessensvertreter fordern die Zuständigen zum Handeln auf

Die stark wachsende Biberpopulation in Oberösterreich bringt massive Probleme mit sich. Besonders betroffen sind die Landwirtschaft, der Hochwasserschutz sowie die öffentliche Infrastruktur. Trotz mehrfacher Hinweise aus der Praxis fehlen nach wie vor praktikable Lösungen aus dem zuständigen Naturschutz- und Gewässerbereich.

Leopold Keferböck (v.li., Bauernbund-Bezirksobmann, Obmann BBK Wels), LKR Markus Brandmayr und der regionale Abgeordnete Bgm. Klaus Lindinger zeigen an einem konkreten Beispiel in Wels-Land die massiven Schäden auf. (Fotocredit: Martin Kienesbeger)

Die drei größten Herausforderungen in Oberösterreich und auch in Wels-Land:

  • Zunehmende Gefährdung von Hochwasserschutzbauten:
    Biberdämme untergraben bestehende Schutzanlagen, was bei Starkregen zu Dammbrüchen führen kann. Des Weiteren steigt die Gefahr von Verklausungen durch weggespülte Biberdämme.
  • Erhebliche Schäden in der Land- und Forstwirtschaft:
    Überschwemmte Felder und Wiesen, zerstörte Wege und Ernteausfälle durch Biberdämme beeinträchtigen die landwirtschaftliche Produktion massiv.
  • Finanzielle Einbußen und ungeklärte Haftungsfragen
    Durch die Minder- oder sogar „Nicht“-Bewirtschaftung entstehen finanzielle Einbußen bei den Bäuerinnen und Bauern. Auch die Haftungsfragen etwa durch umgestürzte Bäume entlang von Straßen und Wegen sind ungeklärt.
Diesen „Staudamm“ errichtete der Biber in Wels-Land. Dass das hier gestaute Wasser Schäden verursacht, liegt auf der Hand.

Bauernbund-Vertreter aus Wels-Land fordern zum Handeln auf

„Der aktuelle Schutzstatus des Bibers birgt für Mensch wie Natur Gefahren. Es braucht endlich eine Lösung, um der stark steigenden Biberpopulation entgegenzuwirken – bevor noch mehr Schäden entstehen!“, fordert Landwirtschaftskammerrat (LKR) Markus Brandmayr. „Die Land- und Forstwirtschaft hat ihre Hausaufgaben gemacht und konkrete Vorschläge geliefert. Jetzt sind die zuständigen Stellen gefordert, endlich zu handeln!“ ergänzt Leopold Keferböck, Bauernbund-Obmann in Wels-Land sowie Landwirtschaftskammer-Obmann Wels.

„Unsere Landesrätin Michaela Langer-Weninger zeigt in ihrem Ressort am Beispiel Wolf vor, wie die Herausforderungen bei stark geschützten Tieren angegangen werden können. Die landesgesetzlichen Maßnahmen schützen hier Mensch und Tier!“, hebt Abg.z.NR Bgm. Klaus Lindinger hervor. „Leider fehlen aus dem Naturschutz und Gewässerbereich (Anm.: Hier liegen die Zuständigkeiten bei Landeshauptmann-Stv. Manfred Haimbuchner und Landesrat Stefan Kaineder) nach wie vor praktikable Lösungsansätze punkto Bibermanagement.“

Hier fängt die Arbeit des Bibers erst an!

Fakten:

Die Biberpopulation in Oberösterreich hat sich in den letzten Jahren stark vermehrt. Aktuell leben etwa 2.200 Biber in der Region. Diese Tiere sind streng geschützt, was das Entfernen von Biberdämmen und das Entnehmen der Tiere nur in Ausnahmefällen erlaubt. Trotz der ökologischen Vorteile, die Biber durch die Gestaltung von Gewässerlebensräumen bieten, müssen Lösungen gefunden werden, um die Sicherheit der Menschen und die Infrastruktur zu gewährleisten.